Die St. Katharinen Kirche Schönemoor.

Die St. Katharinen Kirche ist das Schmuckstück von Schönemoor. Die Kirche wurde im Jahre 1324 geweiht, so dass wir uns schon jetzt auf die 700-Jahr-Feier im Jahr 2024 freuen können.

Ausführliche Informationen über die Kirche finden Sie auf www.kirche-schoenemoor.de

Kirche und Friedhof liegen im Herzen Schönemoors und der Ortsverein arbeitet eng mit der Kirchengemeinde zusammen.

Grußwort von Pastorin Lisa Bock

Seit nunmehr 700 Jahren ist die St. Katharinen Kirche geweiht. Seit 700 Jahren steht sie, trotz Ortsname Schönemoor, auf Sand. Seit 700 Jahren ist sie Pilgerkirche, zu der Menschen immer wieder kamen.

Auch heute noch.

Sie gehen oder fahren eine Allee entlang. Manchmal ist sie lichtdurchflutet, manchmal peitscht ihnen der Wind entgegen und manchmal spüren sie Tropfen auf der Stirn. Rechts und links sind Felder.

Wer den Blick hebt, sieht ein Blätterdach und Astkronen. Die Kronen der großen, alten Bäume, die viele Jahre gewachsen sind. Geschützt geht man hier.

Wer geradeaus schaut der sieht ihn: Den Zielpunkt der vielen Pilgerinnen und Pilger über die Jahrhunderte; den Zielpunkt der Allee – die St. Katharinen Kirche. Von der Schönemoorer Dorfstraße aus nicht zu sehen, zeigt sich dieses Schmuckstück auf dem Weg die Allee hinauf.

1324 wurde die Kirche vom Verdener Bischof geweiht, bereits 1230 wird sie das erste Mal erwähnt. Auch wir als Gemeinde pilgern immer wieder zur St. Katharinen Kirche. Ganz untypisch findet sich diese Kirche nämlich nicht am höchsten Punkt inmitten eines Dorfes wieder. Sie wird umgeben vom Friedhof und sonst von Feldern, der Allee, der Natur.

Doch hier treffen sich Menschen. Menschen, die ihre Gräber versorgen, die rund um die Kirche spazieren gehen, die sich im Gemeindehaus zu Gruppen zusammenfinden und die zu Gottesdiensten herkommen. Im Sommer kommen viele Fahrradpilger und -pilgerinnen vorbei und freuen sich, wenn sie bei der St. Katharinen Kirche eine Pause einlegen können.

Denn auch heute noch ist die Kirche Pilgerziel. Sie ist Teil des Pilgerwegs „Ochtum, Marsch und Moor.“ In guter Pilgerweg-Tradition kann man sich bei Bedarf einen Pilgerwegpass, auf jeden Fall aber einen Pilgerwegstempel abholen.

Die St. Katharinen Kirche – Seit 700 Jahren treffen sich hier Menschen von nah und fern. Menschen, die in Schönemoor leben. Menschen, die hier Familie haben. Menschen, die hierher pilgern und sich einen Moment der Ruhe und Besinnung nehmen. Menschen, die zufällig den Weg durch die Allee finden.

Der Weg durch die Allee – er ist bereits die Einstimmung auf das Zentrum des Ortes. Das Zentrum, das gar nicht im Zentrum liegt und doch Anlaufstelle für so viele Menschen ist. Das Zentrum, das wir gemeinsam gestalten und in seiner Besonderheit genießen.

Ihre Lisa Bock

Der kopflose Reiter von Schönemoor

St. Katharinen-Kirche in Schönemoor - Grabstein John Strother Ker

Grabstein von John Strother Ker

Auf dem Friedhof der St. Katharinen-Kirche in Schönemoor findet man einen besonderen Grabstein eines „Maior John Strother Ker“. Der Major ist am 25. Juni 1795 im Alter von 37 Jahren verstorben.
John Ker wurde 1758 als Sohn des  William Kerr auf Fowberry Tower geboren.  Fowberry Tower ist ein Herrenhaus, am Strand des Flusses Till gelegen, nahe Chatton, Northumberland. Seine Mutter war die Tochter von Sir Francis Blake.
Das Dragonerregiment mit Major John Strother Ker war seit dem 13. Mai 1795 in Hoykenkamp stationiert. Ker wohnte in der Pfarrei Schönemoor. In der Nacht vom 24. auf den 25. Juni 1795 stürzte Ker auf dem Sannauer Helmer so unglücklich von seinem Pferd, dass er an den Folgen eines Genickbruchs verstarb und dann auf dem Schönemoorer Friedhof beerdigt wurde.

Auf seinem Grabstein ist zu lesen:
THIS STONE IS ERECTED TO THE MEMORY OF MAIOR JOHN STROTHER KER OF HIS MAIESTYS ROYAL NORTH BRITISH REGIMENT OF DRAGOONS. HE DIED THE 25 OF JUNE 1795 AGED 37 YEARS

Ker wurde auf dem Schönemoorer Friedhof beigesetzt, aber auf Wunsch seiner Familie exhumiert, um ihn in schottischer Erde beizusetzen. Die Dorfbevölkerung äußerte starke Bedenken, weil es Unglück bringe, die Totenruhe zu stören.

Es ist im Kirchenbuch wie folgt verzeichnet:
„Die Leiche des tötlich verunglückten englischen Majors ist am 22.10.1795 ausgegraben und in einem bleiernen und zwei hölzernen Särgen abgeholt worden, weil sie nach England überführt werden soll.“

So wurde dann auch erzählt, dass das Schiff mit den sterblichen Überresten von Major John Strother Ker bei der Überfahrt in der rauhen Nordsee gesunken sei und den Zielhafen nie erreicht habe.

An nebligen Herbsttagen hört man den untoten Ker bis heute durch die Norddeutsche Tiefebene im vollem Trabe von Buschhagen durch den Brook und Rosengarten zu seinem Quartier in der Schönemoorer Pfarrei reiten. Daher wird er auch „Der Reiter vom Rosengarten“ oder „Der kopflose Reiter von Schönemoor“ genannt.

Der Reiter selbst ist nicht zu sehen, aber man hört den Hufschlag des Pferdes, das Klirren der Sporen und das Öffnen und Schließen der Schlagbäume. Noch heute meiden die Dorfbewohner nachts das Gebiet um den Sannauer Helmer, wo der junge Major ums Leben kam und nehmen weite Umwege in Kauf…

Besonderes Highlight zur 700-Jahresfeier der St. Katharinen-Kirche

Captain Robert Houstoun und die Royal Scots Dragoon Guards

Captain Robert Houstoun und die Royal Scots Dragoon Guards

Im Jahr 2025 ist der 230. Todestag des Majors John Strother Ker. Dafür hat der Vorstand vor etwa zwei Jahren Kontakt zu seinem Regiment, das tatsächlich immer noch existiert und aktiv ist, aufgenommen.

Die Royal Scots Dragoon Guards sind in Edingburgh stationiert und kennen die Geschichte ihres Soldaten in Schönemoor. Der Ortsverein ist stolz, dass es ihm gelungen ist, eine Abordnung der Royal Scots Dragoon Guards zum Kirchenjubiläum einzuladen. Am 22.06.2024 hat es auf der Kirchenallee eine Open-Air-Veranstaltung gegeben mit verschieden Attraktionen. Dort hat der Ortsverein auch eine mehrere Mann starke Delegation der Dragoons begrüßt, die mit Dudelsack und Trommel angereist sind.

Die Fotos hat Captain Robert Houstoun von den Royal Scots Dragoon Guards zur Verfügung gestellt mit der freundlichen Erlaubnis zur Veröffentlichung.

Bildergalerie.