Über Schönemoor.
Die Ortschaft Schönemoor blickt auf eine über 800 jährige bewegte Geschichte zurück. Schönemoor liegt landschaftlich im Grenzgebiet zwischen Moor und Geest. Während die sandigen Geestflächen schon früh als Weide und Ackerland genutzt wurden, konnten die Moorflächen nur durch aufwendige Entwässerungsbemühungen nutzbar gemacht werden. Die Gräben, die die ersten Siedler angelegt und die vor allem durch die Mönche des Huder Klosters im 15. Jahrhundert ausgebaut und erweitert wurden, prägen noch heute das Landschaftsbild der Dörfer Schönemoor, Neuenlande und Heide.
Der Lauf der Geschichte brachte Schönemoor turbulente Zeiten und wechselnde Herrschaftsverhältnisse. Beispielhaft genannt seien hier die Stedinger, die Huder Mönche, die Wirrungen des dreißigjährigen Krieges, die Herrschaft der Dänen und die Besetzung durch die Franzosen. Unbedingt erwähnt werden muss die kurze Phase des Durchzugs der englischen Truppen auf dem Rückzug vor Napoleons Armeen. Die Schönemoorer kennen alle die Geschichte des schottischen Majors John Strother Ker, der am 25. Juni 1795 bei einem Reitunfall in der Sannauer Hellmer tödlich verunglückt ist. Sein Grabstein steht noch heute auf dem Friedhof an der St. Katharinen Kirche.
Nach seiner Beerdigung in Schönemoor wurde sein Sarg auf Wunsch seiner Mutter ausgegraben und sollte per Schiff zurück in seine Heimat gebracht werden. Das Schiff hat England nie erreicht und so entstand die Sage vom Reiter im Rosengarten. Ein Geisterreiter, der nachts durch den Schönemoorer Rosengarten galoppiert. Man sieht ihn nicht, sondern hört nur den Hufschlag, das Klirren der Sporen und das Schnalzen des Reiters (Strackerjahn, 1867).
Schönemoor etablierte sich mehr und mehr als eigenständige Gemeinde und wurde 1917/18 ans Elektrizitätsnetz angeschlossen. 1933 gliederten die neuen Machthaber Schönemoor in die Gemeinde Hasbergen ein. Der erste und zweite Weltkrieg forderten auch in Schönemoor viele Opfer. Ihrer gedenken wir jährlich am Ehrenmal an der Zufahrt zur St. Katharinen Kirche.
Nach dem Krieg wurde Schönemoor wieder eigenständig, bis es 1973 der Gemeinde Ganderkesee angegliedert wurde.